Girokonto-Tipp

Girokonto-Kontokorrentkonto

Girokonten sind banktechnisch definiert als "Kontokorrentkonten", die zur Tätigung von Bankgeschäften wie dem Verbuchen von Sichteinlagen und Kontokorrentkrediten genutzt werden. Unter Sichteinlagen werden die Guthaben auf dem Girokonto verstanden, die täglich fällig sind. Das bedeutet, der Kunde (eine Privatperson oder ein Unternehmen) kann jederzeit darüber verfügen und erhält deshalb nur geringe bis gar keine Zinsen. Unter Kontokorrentkredit wird das formlose Überziehen des Gehaltskontos verstanden. (In der Regel ist das Dreifache des Nettogehalts als Kreditspanne problemlos möglich.)

Zinsen beim Girokonto

Im Bankwesen wird das Kontokorrentkonto auch das persönliche oder laufende Konto genannt. Es handelt sich hierbei um ein Konto nach § 355 HGB mit einer täglichen Saldo - Ermittlung. Für die Teilnahme am bargeldlosen Zahlungsverkehr ist der Besitz eines Girokontos bei einem Kreditinstitut wie der Bank oder einer Sparkasse unabdingbar, sowohl für den Schuldner als auch den Zahlungsempfänger. Die Nutzung eines Sparbuches für diese Zwecke ist unzulässig.

Banktransaktionen mit Buchgeld (gemeint ist hier das Giralgeld) können sich innerhalb eines Institutes abwickeln. Wenn sowohl Zahlender als auch Empfänger das Girokonto in derselben Filiale haben, dann spricht man vom Haus - Giroverkehr. Gehören beide Parteien derselben Kreditanstalt an, befinden sich aber an verschiedenen Orten (benutzen somit unterschiedliche Filialen), dann ist das der Instituts - Giroverkehr. Handelt es sich hingegen um verschiedene Institute, die sich aber am selben Ort befinden, ist das ein Bezirks - Giroverkehr. Sind nun sowohl die Institute als auch die Orte verschieden, so lautet der Fachbegriff dafür Außen - Giroverkehr. Um dieser Mischung gerecht werden zu können, besitzen die Kreditgenossenschaften, die Deutsche Postbank, die Sparkassen und die Großbanken eigene Netzwerke. Diese wiederum sind mit den Landesbanken gekoppelt. Erst durch diese Verbindungen wird der Geldtransfer zwischen den verschiedenen Instituten (weltweit) realisiert. Der Transaktionen werden immer erst im eigenen Verband so komplett wie irgend möglich bearbeitet, bevor sie bei Bedarf ins Fremdnetz übergeben werden.

Die Landeszentralbank übernimmt für fast alle Banken, Sparkassen und andere Kreditinstituten das Clearing (Verrechnung gegenseitiger Forderungen und Verbindlichkeiten). Dies gilt ganz besonders für die Geldinstitute, die über kein eigenes Netzwerk verfügen.

IBAN und BIC des Girokontos

IBAN ist die internationale Nummer des Girokontos (International Bank Account Number) mit weltweiter Gültigkeit. Dieses Nummernsystem wurde von dem European Committee for Banking Standards entwickelt und von der International Organization for Standardization (ISO) unter der ISO 13616 aufgenommen.

Der BIC - Code ((Bank Identifier Code) ist ein internationaler Bank Code mit dem über 270 000 Kreditinstitute klassifiziert sind. Beide Nummern werden auf den Kontoauszügen gelistet (meist auf der letzten Seite).

Zur Zeit werden diese beiden Codes für den ausländischen Zahlungsverkehr benötigt, denn seit dem 1. 1. 2006 sind sie hier verbindlich zu nutzen. Im Inland gewinnen sie in Zukunft mehr an Bedeutung, denn innerhalb der EU sollen diese bald grundsätzlich gelten und die Bankleitzahl sowie die Kontonummer ersetzen.

SWIFT - Code / BIC - Code des Girokontos

SWIFT steht für: "Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication". Dies ist eine Genossenschaft, die weltweit einen Nachrichtenaustausch zwischen Banken betreibt. Sie hat ihren Sitz in Belgien ( La Hulpe) mit dort 1000 Beschäftigten und Träger dieser Genossenschaft sind die Banken selbst.

Über SWIFT wird kein Geld transferiert sondern lediglich die Nachrichten über den Transfer von Geldgeschäften. Z. B. teilt eine Bank einer anderen Bank mit, dass für ihren Kunden ein Überweisungsauftrag existiert und dessen Wert sich die Bank holen und an den Empfänger weiterleiten möge. Dasselbe passiert mit Nachrichten für Devisengeschäfte, bei Kontoauszügen, Reisechecktransaktionen etc. Dieses Unternehmen verfügt über 8000 Teilnehmer (Banken) aus über 27 Ländern der Welt. Hierzu gehören generell die Industrieländer aus Afrika, Amerika, Asien, Australien und Europa. Die Teilnehmer setzen sich u. a. aus Banken, Börsenmaklern und Investmentmanagern zusammen. Für Deutschland existiert seit 1995 ein Büro der SWIFT in Frankfurt am Main. Die Genossenschaft bearbeitet täglich weltweit ein Volumen von ca. 12 Millionen Einzeltransaktionen.

Jeder SWIFT-Teilnehmer besitzt seine eigene Kennung, den BIC Code (Bank Identifier Code). Dieser besteht aus 8 oder 11 Zeichen:

  • 4 Alphazeichen für den Bank Code (frei wählbar)
  • 2 Alphazeichen für den Länder Code (DE für Deutschland nach dem IS- Code)
  • 2 alphanumerische Zeichen für den Ort
  • 3 alphanumerische Zeichen für die Filiale auf Wunsch

Basierend auf seiner Eindeutigkeit wird der SWIFT - BIC - Code, wie er eigentlich richtig heißt, als Bankleitzahl benutzt. Dieser Bank Code ist unter der ISNorm IS9362 als internationaler Standard erfasst und die Gesellschaft SWIFT zeichnet sich für die Umsetzung der Norm verantwortlich.

Die zu sendenden Nachrichten werden verschlüsselt, geprüft, zugeordnet, und zwischengespeichert. Der Zugriff auf diese Daten ist nur mit einer autorisierten Chipkarte möglich. Die Nachrichten, auch Message Types (MT) genannt, besitzen eine Typbezeichnung (3 - stellig). Ssteht für die 1. Kennziffer:

  • 0 Systemmeldungen
  • 1 Nachrichten zu Kundenzahlungen
  • 2 Nachrichten zu Zahlungen von Bank zu Bank
  • 3 Devisen und Geldhandelsgeschäfte
  • 4 Inkassi
  • 5 Geschäfte mit Wertpapieren
  • 6 Transaktionen mit Edelmetall
  • 7 Dokumenten - Akkreditive
  • 8 Geschäfte mit Reiseschecks
  • 9 Cash Management (z. B. Kunden - Kontoauszug)

Die weiteren 2 Stellen spezifizieren den Auftrag genauer. So steht z. B. die Nachricht MT104 für: Nachricht über Lastschrift und MT942 für aktuelle Kontoumsätze.

Den BIC-Code erhalten Kunden von ihrer Bank. Alternativ kann man den BIC-Code auch in einer Datenbank suchen.

Nach dem 11. September 2001 wurden Daten über die Transaktionen freiwillig von SWIFT an die Behörden der USA weitergeleitet. Ob hier eine Verletzung des Bankgeheimnisses vorliegt, wird immer noch geprüft. Im Endeffekt würde das bedeuten, dass damit die Regierung der USA dieses internationale Datennetz überwacht. Diskussionen über dieses Thema sind noch im Gange und von SWIFT wurden verstärkte Sicherheitsregeln entworfen.

Die IBAN besteht aus maximal 34 Zeichen. Für Deutschland sind 22 Zeichen festgesetzt.:

  • 2 - stelliger Code für des Land Deutschland,
  • 2 Stellen für die Prüfziffer,
  • 8 Stellen für die Bankleitzahl und
  • 10 Zeichen für die Kontonummer. (Ist eine Kontonummer kürzer als 10 Stellen, dann wird diese mit führenden Nullen entsprechend ergänzt.)

Die elektronische Schreibweise erfolgt ohne Zwischenabstände; im Schriftverkehr, wie auf den Kontoauszügen ersichtlich, wird sie in Vierer - Blöcken geschrieben, zwecks besserer Lesart.

Um eine IBAN zu erzeugen benötigt man nur Bankleitzahl und Kontonummer. Mit einem IBAN-Generator kann die Kennung dann sehr einfach erzeugt werden.

Vorteil: Gutschriften und Überweisungen aus dem Ausland bzw. ins Ausland werden schneller und günstiger transferiert, denn die Bearbeitung ist durch die Verwendung dieser Nummern einfacher. Die Prüfziffer schon allein ermöglicht eine Kontrolle auf die Korrektheit der Kontonummer des Empfängers. Falsche Angaben, falsche Übertragungen führten zu hohen Kosten, die jetzt reduziert werden können, denn das Geldinstitut und der Empfänger wird nicht mehr namentlich erfasst. Alleine schon die unterschiedlichen Schreibweisen und Abkürzungen führten zu Problemen; auch hat jedes Institut seine eigene Formulare, womit die Positionen der einzelnen Daten immer unterschiedlich sind. Für die Identifikation im Ausland war das nicht einfach und führte oft zu Fehlern. Diese eingeführten Simplifizierungen führen nun auch zu einer vollautomatischen Verarbeitung von Zahlungsvorgängen, auch STP (Straight - Through - Processing) genannt.

Nutzen eines Girokontos

In Deutschland ist der Besitz eines Girokontos Bestandteil der Lebensqualität. Ohne ein solches Konto ist eine Lohn- oder Gehaltsüberweisung nicht möglich. Mietzahlungen, die Nebenkosten und die KFZ - Steuer, ein Kauf über das Internet etc. sind nicht möglich. Wer kein Girokonto besitzt, hat immense Schwierigkeiten und hohe Kosten bei Banktransaktionen, denn Bareinzahlungen auf fremde Konten, um z. B. Rechnungen zu bezahlen, sind mit kräftigen Gebühren behaftet. Auch wird u. U. damit suggeriert, dass man nicht zahlungsfähig ist. Heutzutage besitzen auch Minderjährige ein Girokonto, wenn die Eltern diesem zustimmen. Sinnvoll ist dies, wenn Kinder über ein regelmäßiges Einkommen verbunden mit entsprechenden Ausgaben verfügen. Diese Situation tritt z. B. ein, wenn sich Jugendliche in der Lehre befinden.

Obwohl ohne ein eigenes Girokonto in Deutschland nichts mehr geht, sind die Kreditinstitute nicht wirklich verpflichtet (juristische Streitfrage), jedem Bundesbürger eine Kreditkarte zu gewähren, sei es auf Guthabenbasis oder mit einem Dispo - Kredit. Banken sind Wirtschaftsunternehmen mit dem Ziel Gewinne zu erwirtschaften. In Bürgern mit finanziellen Problemen, sehen sie keinen Ertrag. Bankkunden, die in die Insolvenz rutschen, erhalten oftmals die Kündigung. Siehe auch Girokonto für Jedermann.

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Hinweis: Die Daten für den Vergleich werden von finanzen.de zur Verfügung gestellt.