Girokonto-Tipp
Tipps rund um Ihre Finanzen
Der Begriff "Giro" bedeutet Kreislauf des Geldes und meint, dass das Girokonto hauptsächlich für die Transaktionen des bargeldlosen Zahlungsverkehrs genutzt wird, z. B. für Überweisungen und Lastschriften sowie für Daueraufträge, Scheckverarbeitung u. v. m. Auch Bargeldabhebungen können damit getätigt werden. Der bargeldfreie Zahlungsverkehr war schon im alten Ägypten üblich. (Die Bauern lieferten den Weizen in die staatlichen Speicher und erhielten dafür ein Papier über die Höhe des Guthabens. Dieses Papier konnten sie nun für eigene Einkäufe nutzen.)
Ein Girokonto ist ein Kontokorrentkonto, also ein Konto in laufender Rechnung nach § 355 HGB. Ein Girokonto ist für den täglichen Zahlungsverkehr gedacht und nicht etwas für das Ansparen von Geldbeträgen. Die Kosten für den Betrieb z.B. einzelner Überweisungen sowie die Zinsberechnungen für Guthaben oder bei Überziehungen (Dispositionskredit) sind allerdings von Bank zu Bank bzw. Sparkasse zu Sparkasse recht unterschiedlich. Wer sich nicht gleich vorweg für eine Bank oder Sparkasse festlegt, hat gute Chancen, ein völlig kostenloses Girokonto zu erhalten. Allerding sollte man bei den verschiedenen Angeboten für kostenlose Girokonten etwas genauer hinschauen, denn es gibt einige Unterschiede im Detail.
Wie jedes Wirtschaftsunternehmen lieben die Banken, Sparkassen etc. in Deutschland die Personen, die auf sicheren Füßen stehen, die über Geld verfügen bzw. Geld regelmäßig verdienen. Sie hofieren die Kunden, die regelmäßig die Überziehungskredite in Anspruch nehmen und diese genauso regelmäßig zurückzahlen und sie mögen die Personengruppe, die viele Kreditkarten im Umlauf haben, denn an all diesen verdienen sie am meisten. Menschen hingegen, die z. B. arbeitslos sind, einen negativen Schufaeintrag haben oder sich in der Insolvenz befinden, haben es sehr schwer, denn die Banken sehen hier keinen Ertrag. Sie bekommen nur schwer ein Girokonto. Bankkunden, denen Insolvenz droht, bekommen in der Regel gar die Kündigung, trotz der Selbstverpflichtungserklärung für jeden ein Konto zur Verfügung zu stellen. Selbst ein Pre - Paid - Girokonto wird hier oftmals verweigert.
Diese Verhaltensweise ist zwar sehr fragwürdig und die Gerichte entscheiden hier sehr unterschiedlich. Zum Teil liegt Letzteres aber auch daran, dass diese Klientel nicht das Geld dazu hat, vor Gericht zu gehen und die Selbstverpflichtungserklärung einzuklagen. Doch hier tut sich mittlerweile etwas. Denn auch hier gibt es Banken, zwar zurzeit sehr wenige, die zumindest auf Guthabenbasis ein Girokonto eröffnen, genauso wie sie es ermöglichen, auf Guthabenbasis eine Kreditkarte dazu zu erhalten.
Bevor man ein Girokonto eröffnet oder wechselt, sollte man sich über seine persönlichen Belange und Wünsche klar werden. Wer persönliche Beratung wünscht, ist im Regelfall auf einen Bank oder Sparkasse in seiner Umgebung angewiesen. Möchte man seinen Zahlungsverkehr online abwickeln, stehen fast alle Banken und Sparkassen deutschlandweit zur Auswahl. Sehr oft haben reine Online-Banken auch sehr vorteilhafte Konditionen was Zinsen und Gebühren betrifft. Bei vielen Banken und Sparkassen bekommt man bei einem reinen Online Girokonto bessere Konditionen. Wer auf den Besuch bzw. die Beratung bei einer Bank verzichten kann, kann hier Kosten sparen und gleichzeitig bessere Zinsen für Guthaben erwarten.
Wer auf seinen Girokonto immer oder fast immer Guthaben zur Verfügung hat, sollte auf jeden Fall ein Girokonto mit guter Verzinsung wählen. Leider zahlen die meisten Banken bzw. Sparkassen so gut wie gar keine Guthabens-Zinsen bei Girokonten. Hier muss man wirklich suchen, um etwas brauchbares zu finden und ein Girokonto Vergleich lohnt ganz besonders. Irgendein kostenloses Girokonto ist nicht unbedingt auch ein für die persönlichen Verhältnisse gutes Anbebot.
Ganz anders verhält es sich dagegen bei der Überziehung des Girokontos. Meist werden happige Überziehungszinsen fällig. Für jedes Girokonto kann ein entsprechender Rahmen für Überziehungen, der Dispositionskredit, festgelegt werden. Hierbei fallen immer noch Kreditzinsen an, allerdings sind diese meist ein paar Punkte geringer als die reinen Überziehungszinsen. Überziehungszinsen werden dann fällig, wenn kein Dispositionsrahmen festliegt oder dieser überschritten wird. Es versteht sich von selbst, wer öfter mit seinem Konto in den negativen Bereich rutscht, tut gut daran, ein Girokonto mit annehmbaren Kreditzinsen sein eigen zu nennen. Wer sich mit seinem Girokonto ständig im Minus bewegt, sollte unbedingt einen Ratenkredit oder etwas ähnliches abschließen und damit sein Girokonto ausgleichen. Die Verzinsung ist für den Schuldner auf jeden Fall vorteilhafter.
Zu guter Letzt sollte man bei der Wahl des richtigen Girokontos auch Gebühren und weitere Kosten einrechnen. So gibt es vom komplett kostenlosen Girokonto, über kostenlose Girokonten bei Mindesteinlage von xxxx,- Euro bis hin zu günstige Girokonten für ein paar Euro im Monat oder auch darüber hinaus. Bei einigen Girokonten erhält man zusätzliche eine kostenlose Kreditkarte und kann an einigen ausgewählten oder sogar an allen Geldautomaten (nicht nur an den bank- und Sparkasseneigenen) kostenlos Geld abheben. Selbst Buchungskosten können kostenlos bzw. in der Kontoführungsgebühr enthalten sein. Hier lohnt es sich, ganz genau hin zu schauen und das Kleingedruckte zu lesen. Ein komplett kostenloses Girokonto wird derzeit nur von einigen Banken und Sparkassen angeboten.
Es bleibt noch an zu merken, dass ein Girokonto ohne Schufa von vielen deutschen Banken und Sparkassen oft nicht geboten werden. Es gibt aber auch Ausnahmen. So kann man auch mit einem negativen Schufa-Eintrag ein Girokonto erhalten. Sparkassen in den Bundesländern Bayern, NRW, Rheinland-Pflaz und alle neuen Bundesländer sind z.B. über Gesetze verpflichte jedem ein Girokonto auf Guthabenbasis ein zu richten, auch wenn ein negativer Schufa-Eintrag vorliegt.